In der Performance „Europa, ich liebe dich“ dauert die Handlung sehr lange, nämlich genauso lange wie die Ausstellung dauert, sieben Tage je acht Stunden. Während dieser Zeit wird eine Europafahne in fast unerträglicher Langsamkeit aufgelöst, indem jeder einzelne Faden herausgezogen und nochmals gespalten wurde. Das rechteckige Stück Stoff wird zu einer luftigen blauen Wolke. Es findet ein Stoffwechsel statt. Feste Struktur wird zu flüssigem, chaotischen Material.
Mit einem Geliebten habe ich unter dieser Decke geschlafen und verträumt Fusseln davon abgezupft. Diese Fusseln aneinandergelegt lassen einen Mantel für den Pan entstehen, der so luftig ist wie sein Mantel selbst.
Ist ein Regenschirm noch ein Regenschirm, wenn man seinen Stoff auflöst? Was passiert wenn wir ihm seiner Funktion berauben, verliert er dann seinen Anspruch darauf ein Regenschirm zu sein? Ist er dann ein Traumobjekt?
In der Performance „roter Mond“ ist die Handlung sehr schmerzhaft. In etwa fünf Stunden werden die Fäden eines roten Rocks aus dem Stoff herausgerissen. Kate trägt dabei nichts anderes als diesen roten Rock. Sie sitzt die ganze Zeit in der gleichen verkrampften Position und behandelt ihren Rock im immer gleichen Rhythmus. Unter ihr steht eine Schale, in der die rote Substanz aufgefangen wird.